Am 13. Oktober 2024: Sonntagsbrunch im Bio-Bistro
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Boden ist kein Dreck

Boden ist der Ursprung allen Lebens

Land ist unsere Produktionsgrundlage. Der Boden ist Leben und Ursprung aller gesunder Lebensmittel. Ihn gesund zu erhalten, Humus zu mehren statt ihn kontinuierlich zu verzehren, sind die Aufgaben einer jeden Generation. Ohne Humus verliert jeder Boden seine natürliche Ertragsgrundlage und verödet. Dieser Prozess nennt sich Desertifikation (Wüstenbildung). Er kann sukzessive weniger Wasser aufnehmen, neigt zur Verschlämmung und Erosion. Er kann das Wasser nicht mehr halten und bekommt Risse in trockenen Phasen. Er verliert seine Filterfunktion und lässt Schad- und Nährstoffe ungefiltert ins Grundwasser durch.

Humus ist "die Gesamtheit der toten organischen Substanz im Boden", maßgeblich bestehend aus Kohlenstoff. Dieser gebundene Kohlenstoff ist die großflächigste und effizienteste Form einer Kohlenstoffsenke, also ein potenter Speicher, um gasförmiges CO2 in fester Bindung zu speichern und damit der Atmosphäre zu entziehen.
Humusaufbau gelingt nur, wenn man dem Boden zurückgibt, was man ihm nimmt. Das kann sogar in einem Überschuss gelingen, denn die Pflanzen selbst machen Licht und Luft zu Materie (Photosynthese). Doch nur mit einer ausgewogenen und ausgeklügelten Fruchtfolge, in Kombination mit Festmist und Komposten, kann dieses Vorhaben nachhaltig gelingen. Nach unserer Ansicht sind die feinstofflichen Informationen aus den Demeter-Präparaten wichtiger Bestandteil einer regenerativen Landbewirtschaftung.

Das Land enkeltauglich zu bewirtschaften ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit – umso mehr, wenn Mais in Selbstfolge unser Bild der Flur prägt. 

„Man kann im Leben nur wirken, wenn man das Leben auf sich wirken lässt.“

Rudolf Steiner, Landwirtschaftlicher Kurs 1924
Ackerbau

Unter der Ummendorfer Sonne

Das Grünland ist die Mutter des Ackers, sagt man. Der Fall wird klar, wenn man einmal genauer hinschaut. Auf dem Grünland wachsen Gräser und Kräuter, je intensiver gedüngt, desto mehr Gräser; je extensiver, desto mehr Kräuter. Die Kräuter sind nicht nur schmackhaft für Wiederkäuer, sondern überlebenswichtig für Insekten. Je angepasster der Viehbestand an die Fläche, desto eher besteht die Chance darauf, dass solche Kräuter auch zur Blüte kommen. Die EU-ÖKO-Verordnung schreibt vor, dass man zwei Großvieheinheiten je Hektar (GV/ha) nicht überschreiten darf – platt gesagt: zwei Kühe je Fußballfeld. Das ergibt Sinn, denn mehr Nährstoffe kann der Boden nicht sinnvoll aufnehmen, zu Humus umbauen und den Pflanzen zur Verfügung stellen. Die Folge ist dann oft, dass die stickstoffhaltigen Verbindungen wie Nitrat sich an Regenwasser heften und zunächst aus dem Oberboden ausgewaschen, dann im Grundwasser wieder eingewaschen werden. Wir halten 1,6 GV/ha. 

Nun, folgen wir weiter unserer Spur: das landschaftsprägende, oft sinnmachende und naturschutzfachlich so wichtige Grünland kann nur durch Wiederkäuer zu Lebensmitteln veredelt werden. Nur Kühe, Schafe, Ziegen und einige Exoten können Gräser und Kräuter durch mehrmaliges Heraufwürgen und Wiederverdauen und -kauen, für Milch oder Fleisch nützlich machen. Ohne sie wäre das Mähen einer Wiese reine Landschaftspflege und eine saftige Kostenstelle, um der natürlichen Verbuschung entgegenzuwirken. Grünland speichert CO2, Kühe pflegen das Grünland. Wenn das Zusammenspiel also harmonisch funktioniert, ist die Kuh kein Klimakiller! Füttert man nun aber Getreide oder Eiweißkörnerpflanzen vom Acker, so dreht sich die Bilanz zum Nachsehen der Kuh. Die Ausscheidungen der Kuh als Mist ist nun der Motor für den Ackerbau. Hier werden Nährstoffe, die vom Ökokraftwerk Wiese entzogen werden, Ackerpflanzen zur Verfügung gestellt. Die Wiesenpflanzen beschaffen sich sprichwörtlich aus Luft und Liebe – eher Luft, Wasser und Licht – über die Photosynthese und über Symbiosen von Knöllchenbakterien mit Leguminoden, also Schmetterlingsblütlern, Nährstoffe. Diese werden der Kuh gefüttert und deren Ausscheidungen unterstützen den Weizen in seiner Reifung und Kornfüllung. 
Von Fruchtfolgen und Folgefrüchten

Wie erkennt man einen Bioacker?

Man erkennt ihn maßgeblich an zweierlei Dingen: es darf zwischen dem Getreide auch mal ein Klatschmohn oder eine Kornblume sein – und man sieht keine "Fahrgassen" die für die Applikation von Kunstdüngern und chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln benötigt werden.

Der biologische Ackerbau basiert auf mehreren Prinzipien. Das wichtigste ist die Fruchtfolge. Das meint die Rotation der Hauptkulturen auf einem Acker. Unsere achtjährige Fruchtfolge ist exemplarisch im Folgenden dargestellt:

  1. Klee-Luzerne-Gras
  2. Klee-Luzerne-Gras
  3. Winterweizen - Zwischenfrucht über den Winter 
  4. Kartoffel/Hafer
  5. Triticale - Zwischenfrucht über den Winter
  6. Lupine
  7. Dinkel - Zwischenfrucht über den Winter
  8. Hafer

Erst nach 8 Jahren geht die Rotation von neuem los. Man wechselt zwischen Sommer- und Winterkultur, aber möglichst auch zwischen Blatt- und Halmfrucht. Das Kleegras ist der Motor des Öko-Ackerbaus, denn die Leguminose Klee fixiert Stickstoff aus der Luft und speichert es im Boden. Durch Rotte- und Humusprozesse wird es den Folgekulturen zur Verfügung gestellt. Kleegras kann sinnvoll nur über Wiederkäuer verwertet werden, hier insbesondere über Rinder. Genau das ist der Grund, weshalb Demeter die Wiederkäuerhaltung vorschreibt! Denn nur ein durchdachter Kreislauf ist ein echter!
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